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1. Für Mittelklassen - S. 3

1887 - Berlin : Gaertner
Aus dem Vorwort zur ersten Auflage. Die Grundsätze, welche mich bei Bearbeitung dieses Werk- chens geleitet haben, sind: 1. Jede Stufe muß ein organisches Ganzes umfassen und selbst wieder sämtliche Elemente eines höheren Ganzen in sich tragen. 2. Ein Leitfaden darf nur das Wesentlichste enthalten, und ein geographischer für Kinder muß nicht in herzählender, sondern in erzählend-beschreibender Form auftreten. 3. Die den Paragraphen angehängten Fragen sollen teils der Wiederholung, teils auch der eingehenderen, weiterführenden Vorbereitung für die folgende Stufe dienen. 4. Das Buch setzt Heimatskunde voraus. A. M.

2. Geschichte des Altertums - S. 9

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die semitischen Völker Vorderafiens. 9 Stämme die Herrschaft, die indessen die sumerische Kultur annahmen und weiterbildeten. Mehrere Herrschersitze der ältesten Zeit sind durch Ausgrabungen aufgedeckt worden. Um das Jahr 2000 wurde Babylon zur herrschenden Stadt. Chammurabi (um 1950) war ein glänzender und großer König, nicht nur ein Eroberer, der die Elamiter (in Susiana) zurückschlug und sein Reich bis über Assur ausdehnte, sondern ein sorgsamer Regent, der den Staat organisierte, Kanäle baute und dem Wohle des Landes eine vielseitige Tätigkeit widmete, und zugleich der erste der großen Gesetzgeber der Weltgeschichte; sein Gesetzeswerk ist uns inschriftlich erhalten. Die babylonische Kultur hatte damals bereits eine hohe Blüte erreicht; nicht nur der Ackerbau, sondern Handel und Verkehr waren hochentwickelt. Es gab ein gesetzlich festgestelltes Maß und Gewicht. Silber und Gold waren — in Form von Barren oder Ringen — allgemeines Tauschmittel?) Die babylonische Kultur beeinflußte die Kultur der Nachbargebiete, die babylonische Sprache wurde zur Verkehrssprache in Vorderasien?) Die babylonische Religion kannte zahllose Götter und Dämonen, Religion die man sich in der Erde und der Luft, in Steinen, Bäumen, Tieren hausend, vorstellte. Über die große Menge der übrigen Gottheiten ragten hervor die Götter der Sonne, des Mondes, der Gestirne, der Luft, des Himmels und der Erde. Zugleich verehrte man die Stammesgottheiten, die man sich mit dem Wohl und Gedeihen der Stämme eng verbunden dachte;3) eine besonders große Bedeutung gewann, je mehr Babylon erstarkte, dessen Stadtgott Mardnk. Man stellte sich die Gottheiten teils männlich, teils weiblich vor; für die männlichen wurde die Bezeichnung Ba’al (d. H. Inhaber, Herr), für die weiblichen Ba’alat gebräuchlich. Unter den weiblichen Göttinnen nahm Jstar (Jschtar, bei den Phöni-kern Astarte), eine Göttin des Liebeslebens, eine hohe Stellung ein. Von den Göttern erzählte man sich zahlreiche Sagen und Mythen; man kannte auch die Sage von der Vernichtung aller Lebewesen durch eine große Flut. Zauberwesen, Orakeldeutung, Erforschung des Götterwillens durch Untersuchung der Leber der Opfertiere spielten eine große Rolle. Geheimnisvoll erschien besonders die Siebenzahl; daß wir noch heute 1) Die Edelmetalle empfahlen sich als allgemeines Tauschmittel, Wertmesser und Sparmittel durch ihren Wert, ihre Teilbarkeit, ihre Dauerhaftigkeit, die verhältnismäßige Leichtigkeit der Fortschaffung. 2) Vgl. die Tell-el-Amarna-Briese S 7. Anm. 1. 3) Stammesgötter waren auch Assur, der Gott der Assyrer, und Jahwe, der der Hebräer.

3. Geschichte des Altertums - S. III

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorwort. Indem ich diesen Teil eines historischen Lehrbuchs für höhere Schulen herausgebe, möchte ich mit einigen Worten die Ziele bezeichnen, die mir dabei vorschwebten. Ich wählte die Form der Erzählung, zwar in der gedrängten und knappen Ausdrucksweise, wie sie die Zwecke eines Lehrbuchs bedingen, indessen in solcher Ausführlichkeit, daß alle Einzeltatsachen, die mir wesentlich erschienen, mitgeteilt würden und zugleich der innere Zusammenhang der Ereignisse zum Ausdruck käme. Dabei kam es mir besonders darauf an, ohne schematisch zu werden, den Stoff übersichtlich zu ordnen; diesem Zwecke sollen die an die Spitze der Paragraphen gestellten Stichworte, die Randnoten, die angehängte Tabelle dienen, sowie die Übersichten gewisser Zweige der staatlichen und kulturellen Entwicklung, die ich dem letzten Bändchen anzufügen denke; sie sollen es dem Schüler erleichtern, das geschichtliche Werden nach bestimmten Gesichtspunkten zu überblicken. Im übrigen habe ich mich bemüht, einfach und sachlich zu schreiben, das Abstrakte durch Mitteilung konkreter Tatsachen zu ber-anschaulichen, ohne doch dem Schüler schwerere Gedankengänge zu ersparen: denn daran liegt allerdings alles, daß der Zögling der oberen Klassen lerne die Tatsachen in ihrer inneren Verknüpfung zu sehen und die tieferen Gründe des Geschehens zu begreifen; daß er sich gewöhne ebenso von den Elementen, aus denen wichtige Tatsachenreihen herauswachsen, wie von ihren Ergebnissen sich ein Bild zu machen; daß er endlich mit den wesentlichsten Formen, in denen sich die geschichtliche Entwicklung vollzieht, bekannt werde. Dabei leitet mich die Überzeugung, daß den Kern des Geschichtsunterrichts die politische Geschichte zu bilden habe; daß aber die innere Geschichte der Staaten dieselbe Wertschätzung verdiene wie die äußere, und daß diejenigen, anderen Zweigen der geschichtlichen Gesamtentwicklung angehörenden Tatsachen, die von wesentlichem Einfluß auf die politische Geschichte gewesen sind, und deren Kenntnis zu ihrem besseren Verständnis notwendig ist, dem Schüler nicht vorenthalten werden dürfen. Indem

4. Geschichte des Altertums - S. IV

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
[V Vorwort. ich hiervon ausging, suchte ich der Darstellung dasjenige Maß von kultur-, insbesondere sozialgeschichtlichem Lehrstoff einzufügen, das, wie ich meinte, geeignet wäre, ein erstes Verständnis für soziale und allgemeine kulturelle Zusammenhänge anzubahnen, ohne doch die Geschichte des Staates zurücktreten zu lassen, ohne andrerseits die Wertschätzung des Wirkens großer historischer Persönlichkeiten zu beeinträchtigen. Bei der Auswahl des Stoffs im einzelnen fallen persönliche Überzeugungen und Neigungen zu sehr ins Gewicht, als daß ich hoffen dürfte in jedem Einzelfall die Zustimmung der Fachgenossen zu finden. Möchte man nur im allgemeinen mein Verfahren billigen, und möchte die Ausführung nicht allzuweit hinter dem gesteckten Ziele zurückgeblieben sein! Eine Bemerkung knüpfe ich noch an, die sich auf die Schreibung der griechischen Namen bezieht. Irre ich nicht, so haben wir uns an Namensformen wie Peisistratos, Kimon, Kleisthenes gewöhnt; dagegen Kypros, Plataiai, Aristeides zu schreiben schien mir pedantisch: ich berufe mich für meine Inkonsequenz auf die Worte Eduard Meyers in der Vorrede zu seinem zweiten Bande. Meine Abhandlung über den „Geschichtsunterricht auf höheren Schulen", in Rems Encyklopädischem Handbuch der Pädagogik und zugleich als Sonderdruck erschienen, kann als erweitertes Vorwort zu diesem Lehrbuch gelten. Halle a. b. S., November 1896. Neubauer. Vorwort zur zweiten Auflage. ^jn der neuen Auflage ist die Anordnung, von wenigen Ausnahmen abgesehen, dieselbe geblieben wie in der ersten. Dagegen ist in stilistischer Beziehung vieles geändert worden; auch inhaltlich finden sich mancherlei Verbesserungen. Die Anregung dazu verdanke ich zu einem nicht geringen Teile den Besprechungen wohlwollender Rezensenten und den Ratschlägen freundlicher Kollegen, die das Buch in der Schule brauchen; für beide bin ich aufrichtig dankbar und werde es auch in Zukunft sein.

5. Geschichte des Altertums - S. V

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorwort. V Im übrigen glaube ich nur über die angehängten Tabellen eine Bemerkung hinzufügen zu sollen. Diese sind nur dazu bestimmt, den Schüler bei der Wiederholung größerer Abschnitte zu unterstützen: sie sollen sich aber nicht an die Stelle des Textes drängen, sondern den Schüler nötigen, jedesmal die zusammenhängende Darstellung einzusehen. Daß das Buch nicht nur an Gymnasien, sondern auch an einer Reihe realer Anstalten zur Einführung gelangt ist, war mir eine besondere Freude. Im letzten Jahre sind auch Bearbeitungen des Pensums der Quarta und der mittleren Klassen von mir erschienen, so daß das Lehrbuch nunmehr in fünf Bänden abgeschlossen vorliegt. Halle a. d. S., im November 1900. Neubauer. Vorwort zur vierten Auflage. $ie wichtigste Änderung der neuen Auflage ist, daß ich, den neuen Lehrplänen folgend, die römische Kaifergefchichte seit Augustus ausgeschieden und dem vierten Bande überwiesen habe. Für freundliche Ratschläge zu diesem Bande habe ich besonders Herrn Direktor Dr. Begemann in Neu - Nuppin und Herrn Dr. Hüsing in Breslau zu danken. Halle a. d. S., Ostern 1903. Neubauer. Vorwort zur sechsten Auflage. Aür die sechste Auflage erwies sich eine Umarbeitung der Geschichte der römischen Ständekämpfe als notwendig; sie durfte meiner Überzeugung nach nicht länger aufgeschoben werden. Auch sonst sind eine Reihe von Einzelheiten anders und, wie ich hoffe, richtiger gefaßt worden. Landsberg a. W., im Oktober 1903. Neubauer.

6. Geschichte des Altertums - S. VI

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vi Vorwort. Vorwort zur dreizehnten Auflage. Aür die neue Auflage sind die Paragraphen über die griechische Vorzeit, die Kunst der perikleischen Zeit, die Kultur des Hellenismus und die römische Kultur des zweiten Jahrhunderts v. Chr. umgearbeitet worden. Dazu tritt eine Reihe kleinerer Veränderungen, für die ich freundliche Ratschläge der Herren Professor Dr. Knögel und Oberlehrer T e n t e r in Frankfurt a. M. und des Herrn Professors Ruppersberg in Saarbrücken habe benutzen können. Frankfurt ct. M., Ostern 1909. Neubauer. Vorwort zur siebzehnten Auflage. ®te neue Auflage weift nicht unwesentliche Veränderungen auf. Die Umarbeitung der Geschichte des alten Orients lag mir längst am Herzen. Sie ist zugleich erweitert worden; doch hat sich die Erweiterung fast überall auf das kulturgeschichtliche Element bezogen; nur ausnahmsweise ist ein politisches Datum oder ein Königsname hinzugefügt worden. Voran habe ich einen Abschnitt über die Prähistorie gestellt; sie gewinnt heute solche Bedeutung, daß man auch dem Schüler eine Einführung geben muß. Auch die Abschnitte über die vorgeschichtlichen Kulturen des ägäischen Meeres und die griechische und römische Religion sind umgestaltet worden. Dazu treten eine Reihe leichterer Veränderungen, Zusätze und Streichungen, die man hoffentlich als Verbesserungen anerkennen wird. Ich bitte die Benutzer, die Unbequemlichkeiten, die sich aus der gleichzeitigen Benutzung dieser und früherer Auslagen ergeben werden, ertragen zu wollen. Ein geschichtliches Lehrbuch kann nicht still stehen; es bedarf von Zeit zu Zeit der nachbessernden Hand, wenn es seinen Zweck, der Jugend ein möglichst richtiges Bild von der Vergangenheit zu geben, gerecht werden will. Frankfurt a. M., im Oktober 1910. Neubauer.

7. Geschichte des Altertums - S. 15

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die indogermanischen Völker Asiens. 15 auf ein weit ausgedehntes Landgebiet, und die Teile des Volkes wiesen starke sprachliche und Stammesverschiedenheiten auf, die sich bei wachsender räumlicher Trennung zu nationalen Verschiedenheiten ausbildeten. Aus den Ursitzen wanderten die Arier, die sich dann in Inder und Jranier schieden, nach dem Tieflande des Indus und Ganges und nach Iran. Andre Stämme, Griechen, Illyrier, Thraker wandten sich nach der Balkanhalbinsel, bort wo die Phryger und Armenier sich über die Meerengen nach Kleinasien und Armenien borschoben. Die I t a l i k e r besiedelten die Apenninhalbinsel. Die K e l -t e n, die lange auch große Teile des jetzigen Süddeutschland inne hatten, besetzten Gallien, die großbritannischen Inseln, einen Teil bort Spanien und Oberitalien. Die Germanen nahmen Niederdeutschland, Dänemark und den größten Teil Skandinabiens ein. Östlich bort ihnen wohnten Letten und Slawen in der weiten osteuropäischen Tiefebene. Überall trafen diese Völker auf Urbewohner, die sie besiegten und mit sich berschmolzen. Die europäischen Jndogermanen sind dazu berufen gewesen, die höchste und reichste Kultur von allen Völkern herborzubringen und sie auf der ganzen Erde zu berbreiten. § 10. Die Inder. Der asiatische Zweig der Jndogermanen, die Arier, teilte sich in zwei Teile. Die Inder brachen durch den Kabulpaß in das Pandschab ein und eroberten, von dort allmählich bordringend, einen großen Teil der Halbinsel. Sie bildeten eine Reihe von Staaten; im Laufe der Zeit bermischten sie sich mehr und mehr mit der dunkelfarbigen Urbebölkerung. Das älteste Denkmal ihrer Literatur, überhaupt das älteste Literaturwerk eines indogermanischen Volkes, ist das Veda, d. h. das Veda. Wissen, eine Sammlung von Büchern bornehmlich religiösen Inhalts. Hymnen, Gebete, Lieder, Zaubersprüche, deren Sprache das Sanskrit ist, und dessen älteste Teile aus der Mitte des zweiten Jahrtausends stammen. Unter den Göttern, die das Veda kennt, nehmen Indra, der gewaltige, heldenhafte Krieger, und der weise und reine Varuna, der Schützer der sittlichen Ordnungen, die erste Stelle ein. Die mythologischen Vorstellungen der älteren Zeit erfuhren eine Vertiefung und Umgestaltung durch das philosophische Denken, das bor allem dem erblichen Priesterstand der Brah nt anen oblag und zu pantheistischen Brahmams-Anschauungen führte. Gott und Welt erscheinen als eine Einheit; die Aufgabe der einzelnen Menschen ist, sich nachdenkend und anschauend bis

8. Geschichte des Altertums - S. 21

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Land der Griechen. 21 deren Klima sich ein reicheres öffentlichesleben entfalten konnte als bei uns, wo der lange Winter das Leben in der stillen Häuslichkeit begünstigt; man mag auch gern annehmen, daß die mannigfaltige Schönheit der Landschaft, die Meer und Hochgebirge vereint, dazu die Heiterkeit des Himmels, wie sie einem im Sommer regenarmen Lande eigen ist, die Klarheit der Luft, die auch das Ferne in klaren Umrissen zeichnet, auf den Schönheitssinn und den Charakter der Bewohner eingewirkt hat. Die Hauptsache ist doch, daß ein Volk in diese Lande einzog, das mit den höchsten Gaben des Körpers und des Geistes ausgerüstet war: ein Volk, ebenso ausgezeichnet durch Klarheit in der Auffassung der äußeren Welt — daher das Volk der großen Künstler — wie durch Klarheit im Denken — daher das Volk der tiefen Denker —, ein Volk endlich, dessen beste Männer in sittlicher Beziehung ruhige Klarheit der Seele, Selbstbeherrschung und Mäßigung als die höchste Tugend schätzten. § 14. Das griechische Festland zerfällt in drei Teile: Nordgriechenland, Mittelgriechenland und den Peloponnes. Nordgriechenland, nach Süden etwa bis zu einer Liniegtie^0ernbfqnb reichend, die den Meerbusen von Ambrakia mit dem von Malis verbindet, zerfällt in die durch die Bergzüge des Pindus voneinander getrennten Landschaften Epirus und Thessalien. E p i r u s ist gebirgig, das Land der Molosser und anderer Stämme, von griechischer Kultur lange kaum berührt, aber im Besitze des uralten Zeusorakels von Do-dona; ihm ist Kerkyra vorgelagert, das man für das homerische Scheria, die Phäakeninsel, hielt. Thessalien besteht zunächst aus der von Gebirgen umschlossenen, durch Rossezucht berühmten Ebene, die der Peneios durchfließt, und deren Hauptort Larissa war. Im Norden und Osten erheben sich der 3000 m hohe Olymp, Ossa und Pelion; zwischen den beiden ersten hat sich der Peneios in dem schönen Tempetal Bahn nach dem Meere gebrochen. Die Halbinsel Magnesia umschließt den pagasäischen Golf; auch das Tal des Spercheios, der in den malischen Golf einströmt, des Heimatflusses des Achilleus, rechnete man zu Thessalien. Mittelgriechenland ist in seiner westlichen Hälfte ebenfallsgri^ne£nb ein rauhes Gebirgsland, das erst in der letzten Zeit der griechischen Geschichte politische Bedeutung gewann. Die westlichste Landschaft ist A k a r -n a n i e n, dem die Inseln Leukas, Jthaka und Kephallenia vorgelagert sind, durch den Acheloos getrennt von Ätolien; an dieses schließt

9. Geschichte des Altertums - S. 63

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Griechenland im perikleischen Zeitalter. 63 (naidevoig rfjg 'Exlädog),*) die Stadt, wo jeder Bürger wenigstens Lesen und Schreiben lernte, wo die Kunst im Mittelpunkt des Volkslebens stand, wo sich Dichter, Denker, bildende Künstler von ganz Hellas vereinigten. Hierher wandte sich Herodot aus Halikarnaß, der Gesicht. „Vater der Geschichte", der Geschichtschreiber der Kämpfe zwischen den Hellenen und Barbaren, der auf Reisen vieler Menschen Städte und Sitten sah; eine Zeitlang lebte er dann in der athenischen Kolonie Thurii, kehrte aber nach Athen zurück. Ein Athener war T h u k y -d i d e s, der größte Geschichtschreiber des Altertums, der den pelo-ponnesischen Krieg beschrieb; ein Athener Tenophon, dessen Leben später fällt, der Verfasser der Anabasis, der Hellenika und der Erinnerungen an den Sokrates. Nach Athen begab sich der Philosoph Anaxagoras von Klazomenä und trat dort in nahe Beziehungenanaxagoras. zu Perikles, wurde aber kurz vor Beginn des peloponnesischen Krieges wegen Gottlosigkeit angeklagt und mußte die Stadt verlassen. In Achen selbst sind ferner die drei größten Tragiker Griechen-lands geboren: Äschylos, der als gereifter Mann bei Salamis mitfocht, Sophokles, der als Jüngling im Siegesreigen nach der Schlacht mittanzte, Euripides, der am Tage der Schlacht geboren sein soll. Von Äschylos, der den zweiten Schauspieler einführte, während Sophokles den dritten hinzufügte, haben wir noch sieben Stücke: die Perser, die am persischen Hofe nach der Schlacht bei Salamis spielen, die Sieben gegen Theben, den Prometheus, die Schutzflehenden und die Trilogie Orestie; in dieser erzählte er die Geschicke des Atridenhauses von der Ermordung des Agamemnon an bis zu der Freisprechung des Muttermörders Orestes durch den athenischen Areopag und führte dem Volke noch einmal den göttlichen Ursprung des seiner Macht beraubten Areopags vor Augen. Auch von Sophokles haben wir noch sieben^ Stücke: Aias, Philoktetes, Elektra, die Trachinierinnen, König Ödipus, Antigone, und Ödipus auf Kolonos, sein letztes Stück. Von Euripides, dem modernsten der drei Tragiker, sind 19 Stücke erhalten, unter ihnen Medea, Hippolytos, die Phönizierinnen, Iphigenie in Aults C ’ und Iphigenie bei den Tauriern, auch ein Satyrdrama (der Cyklop), wie man es den Tragödien folgen ließ. Auch der größte Komödiendichter der Griechen, A r i st o - Aristophanes. p h a n e s, war ein Athener. Seine Wirksamkeit fällt in die Zeit des 1) Vgl. die Worte in der Leichenrede des Perikles bei Thukydides: „Wir lieben das Schöne, ohne zu verschweigen, und wir streben nach Erkenntnis, ohne zu verweichlichen" (ipii.oxai.ov/xtv yäg per kvttxtiug xal (fixoaocfocfiev ävtv fiakaxcag).

10. Geschichte des Altertums - S. 26

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Griechische Geschichte. Volks- religion. Die olympischen Götter. zu lebendig vorstellbaren Gestalten geformt: so erscheinen sie feit der Zeit Horners, der eine lange Entwicklungsgeschichte vorangegangen fein muß, vermenschlicht, erfüllt von menschlichen Leidenschaften und keineswegs heilig, aber unsterblich, übermächtig, die Beherrscher des menschlichen Lebens. Nachher haben Dichter und Denker daran gearbeitet, sie zu sittlichen Göttern zu gestalten. Ihnen baute man von Staats wegen Tempel, wies ihnen Grundbesitz und Einkünfte zu und fetzte Priester zu ihrem Dienste ein. Aber neben der Verehrung der Olympier dauerte als eine mächtige Unterströmung der Volksglaube fort, der Glaube an Geister und Dämonen, der mit vielfachen abergläubischen Vorstellungen und Zauber-wesen verbunden war. Und während jene klaren Gestalten allmählich verblaßten, suchte — in der Zeit des Hellenismus, die mit Alexander dem Großen hereinbrach, und in der römischen Kaiferzeit — die religiöse Sehnsucht, das wachsende Erlöfungsbedürfnis feine Befriedigung mehr und mehr in den mythisch-geheimnisvollen Vorstellungen des Volksglaubens und neu eingeführter orientalischer Gottesdienste, bis schließlich das Christentum im Kampfe mit den übrigen Religionen den Sieg gewann. § 17. Die olympischen Götter. Ein uralt indogermanischer Gott ist der Himmelsgott Zeus, der Donnerer und Regenspender, der Vater der Götter, der Beschirmer des Rechts, des Staates, der Familie; bei ihm schwört man Eide; Berggipfel find ihm heilig; in Dodona wohnt er in einer Eiche. Im Kampfe gegen die Titanen, ein älteres Götter-gefchlecht, und gegen erdgeborene Riefen, die Giganten, hat er die jetzige Weltordnung begründet. Hera, feine Gemahlin, ist als solche zur Himmelsgöttin geworden; sie ist vor allem die Beschützerin der Ehe; in Argos wird sie besonders verehrt. Eine altehrwürdige Gottheit ist H e st i a, die jungfräuliche Gottheit des häuslichen Herdes wie des Herdfeuers, das im Rathaus jeder Stadt unterhalten wurde. Ein Feuergott ist auch Hephaistos, der hinkende Gott der Schmiede und des Kunsthandwerks. Hades ist ein Todesgott, der Beherrscher der Unterwelt; Poseidon der Beherrscher der Fluten, Gott des Meeres und zugleich der Rosse und der Wagenkämpfe, von den Ioniern vornehmlich verehrt. Aus Zeus' Haupt ist Pallas Athene entsprossen, eine Göttin des Krieges und des Sieges, aber zugleich der Klugheit, der Wissenschaft und aller Kunstfertigkeit; als Burggöttin wird sie in Athen und anderswo verehrt; in Helm und Panzer stellt man sie dar, die
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